Dienstag, 10. April 2012

Ultra Fuckers by Mellick

Eine Empfehlung vom ansonsten geschätzten Chefredakteur der Perry Rhodan Serie. Aber was für ein dünnhäutiger Schwachsinn. Bizarro Fiction kupfert von Burroughs ab wie Foreigner von Deep Purple. Edler Einband, Lesebändchen, aber nur ca. 60 Seiten Text, angereichert um Interview mit dem albernen Stylish-Autoren. Roadmovie a la Mystery Train ohne die Wucht der intellektuellen Wüste. Sprich: den Sound von KYUSS.

Nein, aus dem Hotelzimmer schallen die leeren Wände wieder, kein Angst und Schrecken in Las Vegas, keine Magical Mystery Tour und keine Städte der Roten Nacht!

Einfach und billig, in teurer Verpackung, wie eine in Thailand imtierte Uhr mit Chnina-Automatikwerk, die vorgibt, eine Rolex zu sein.

Mellicks Schreibe bleibt hinter Groupie, hinter Moorcock, hinter Norse – Burroughs erwähnte ich schon – so gnadenlos zurück, dass man sich frägt, warum sind die Hardcoverdeckel zusammen beinah so dick wie der Tapetentext.

Und: die beschriebene, behütete Adoleszenzattitüde hat mit Neukölln gar nichts zu tun. Der Cyberpunk so grinst so.

Ein müder Abklatsch vergangener Surrealfantasien, beeinflusst vom NEWROMANCER – und leblos wie ne gebrauchte Rolle Klopapier. Bizzaro Prosa: schießt nicht den Morgen in den Rücken, sondern verbleibt als Abfall gesunkener Träume.

Zu Rygullas und Brinkmanns Zeiten war sie Speerspitze der Bewegung – bei uns. In der Fläche. Jenseits des Teich waren es Minizirkel. Armseliges Schema.

RUM DIARY. CRYING OF LOT 49! COSMOPOLIS. DEAD MAN.

Mellick, der Widerkäuer soapt.

Der MUFFDIVER war der Letzte der Neuen in DE. Und vorher waren die NACHTREFLEXE im NIE WIEDER BERLIN.

Das hier Vorliegende ist ist nichts neues.

So eine Scheiß Optik!

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