Montag, 14. Mai 2012

Frau Burmester und die Entropie

Im SPON romantisiert die spätgeborene Kolumnistin Hundescheiße und den rauhen Taxifahrerton in Berlin, um vermittelst solcher - und noch einer Reihe von weiteren aus dem Gullie der Hauptstadt herbeigegriffener Bemerkungen - ein postentropisches Bilderagglomerat der Capitale dem geneigten Lespublikum darzubieten, um dafür eine Rechnung an SPON zu stellen.

Berlin, Dein Gesicht hat Dackelfalten, war ein Motto aus dem Kalten Krieg, das diese Verhehrte genüsslich aufgreift - um aller Welt am Beispiele der Katastrophe um BER zu demonstrieren wie grobsinnig sympathisch doch die dreckige Hauptstadt wäre. Wieder spritzt so eine rostende Edelfeder über das Papier (also, das ist das Zeug, womit man früher geschrieben hat, also vor den LCDs).

Für die Frau Burmeester ist selbstgewisslich die grundsätzliche Vermischung von öffentlicher Planbürokratie und den Kalamitäten der allseits in der Republik beliebten Public-Private-Partnerships (siehe z.B. Kulln, Duisburg, etc.) kein Thema, nein, aus Anlass von BER, sieht sie sich gezwungen im SPON die nächste Rate ihres Haushaltseinkommen durch eine leicht verschliffene Hymne an die Leserfreude zu zelebrieren. Es geht der kleinen weniger darum, pointiert Misswaltungen in den Strukturen unserer allheiligen Wirklichkeitsillusion aufzudecken, sondern vielmehr um den wohlfeilen Emotionsappell im Berlin-bashing.

Mir scheint es nach nur mühsam gedämmten Hitzewallungen zu riechen, nur leicht, wenn solche Kleckereien letztlich auf das selbst umgebundene Lätzchen purzeln.

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