Dienstag, 20. Dezember 2011

Frauen, Männer und Bohnensuppe – aus der Erschöpfungsgeschichte

Nun, das hier wird etwas länger, muss jedoch zur Erhellung angemerkt werden.
Ich habe nichts gegen Bohnenuppe! Ein sehr vielfältiges Gericht: serbische Bohnensuppe mit den dicken,weißen Bohnenkernen; Birnen, Bohnen und Speck mag man im norddeutschen Raum sehr gern – ein gehaltvolles Gericht, da wird auch gerne mal eine Kelle mehr genommen, wie man bei WULFF!WULFF! sieht und hört; grüne Bohnen mit Lammfleisch, Suppengrün und Kartoffeln; grüne Bohnen mit Schwein und Curry; der Probabilitäten sind viele.
Aber warum kommen drei Frauen, die sich nur flüchtig bekannt sind, fast zeitgleich zum Jahresende darauf, dass sie Bohnensuppe bereiten, und essen wollen. Mit ihren zu diesem Topic leicht gleichgültig gestimmten Partnern? Was treibt diese so unterschiedlich geprägten Existenzen zu den Bohnen?
Nachfolgend die Fallskizzen
Meine Lebensgefährtin hat letzte Woche beschlossen und verkündet, dass es am 2. Weihnachtsfeiertag einen Bohneneintopf mit Lamm zu geben hätte, nachdem ich bei der allfälligen, nun, Diskussion kann man das eigentlich nennen, auf ihre Frage, was wir denn kochen könnten, ein Lammgericht vorgeschlagen hatte, welches sich zugegebenermaßen durch einen etwas erhöhten Komplexitätsgrad in der Zubereitung, aber gleichwohl eine Vielfalt von Aromenerlebnissen während der Verspeisung auszeichnet.
Ach, rief sie begeistert aus, da machen wir doch eine Bohnensuppe mit Lamm, das ist dann auch nicht so aufwendig!
Gut, so kann man das natürlich sehen – und die Sache war entschieden.
Bohnensuppe am 2. Weihnachtsfeiertag, wie gesagt.
Heute abend nun, kommunizierte mir mein nicht blutsverwandter Halbbruder, dass der ihm vom Schicksal zugeteilte weibliche Fluch angeordnet hätte, dass zwecks Würdigung der Wintersonnenwende am 23.12., gegen 18:00 h, mit Taschenlampen versehen, um die Krumme Lanke zu wandern wäre, wenn sie denn schon im Grunewald behufs dieses Zweckes, kein Feuer anzünden dürfte, was er ihr, mit Hinweis auf ggf. unwillig reagierende Revierförster, die sich dann u.U. polizeilicher Hilfestellungen bedient hätten, ausgeredet hatte.
In diesem Zusammenhang hatte die Ehrenwerte Gefährtin auch verkündet, sie beabsichtige mit 1 Topf selbstgekochter Bohnensuppe bei ihm vorbei zukommen, den sie dann, nach erfolgreicher Umgehung der Krummen Lanke, gedenke, auf seinem Herd zu erwärmen.
Mein Halbbruder, eingedenk der zu leistenden Beziehungsarbeit, und dass er sich wahrscheinlich trotz Taschenlampen etwa drei mal an der Krummen Lanke auf die Fresse legen würde, hat dem ganzen Unterfangen selbstverständlich mit der angemessenen Begeisterung zugestimmt. Vor allem natürlich auch wegen der in Aussicht gestellten Atzung. Er mag Bohnensuppe.
Dann, heute, gegen 22:00 h rief mich mein Compadre Lohmann an. Er lebt in einem dieser Bundesländer außerhalb von Berlin – man kann das natürlich machen – und nachdem wir uns ein Weniges über das Konzert der THEM CROOKED VULTURES im Rockpalast, die letzte Veröffentlichung von JOHNNY WINTER ausgetauscht hatten, fragte er – völlig aus heiterem Himmel - um Rat nach einem indischen Bohnensuppenrezept.
Ich wollte eigentlich sofort auflegen; allein, wir sind schon zulange befreundet, und er merkte dann an, dass seine Angetraute zum Sylvesteressen sich gerne entlasten würde, und anstelle des geübten Buffets der Familie lieber eine schicke Bohnensuppe, nein, nicht kochen, das macht der Compadre, aber, kredenzen würde, und ob ich nicht …. (das Buffet hatte der Compadre in den vergangenen Jahren auch gemäß ihren creativen Impulsen angerichtet).
Ich gab auf!
Ich schoss ihm drei erprobte Varianten aus meiner Rezeptdatenbank hinüber.
Danach löschte ich – soeben - sämtliche Rezepte, in denen Bohnen als Basics auftauchten.
Ich werde am 26.12.2011 diese Bohnensuppe mit Lamm kochen und essen.
Sollte allerdings jemand im Rahmen von Gender und/oder Diversity Studien, oder auch nur im Gespräch mit mir, auf die Relation von weiblichen Personen und Bohnensuppe – oder Bohneneintopf – zu sprechen kommen, und insistieren, dass ich an seinem Diskurs teilzunehmen hätte, weil, ich solle mich nicht so anstellen, und so wichtig wäre das doch nicht, und wie ich das sehen würde, werde ich unnachsichtig Gründe finden, diese Person – oder Personin – bis an das Ende ihrer Tage, unter Einsatz aller zur Verfügung stehenden Rechtsmittel wegen Einschränkung meiner Persönlichkeitsrechte, Missachtung der Menschenwürde und insbesondere Stalking, usf., zu verfolgen, und ihrer gerechten Strafe zuzuführen.
So wahr mir jenes höhere Wesen, das wir verehren, helfe!

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